Artikel: The Verve - Forth[ Musik ]
29.09.2008  |   Klicks: 4622   |   Kommentare: 0   |   Autor: Chilltkroete
The Verve - Forth
Über ein Jahrzehnt ist vergangen seit die britische Kultband „The Verve“ um Leadsänger Richard Ashcroft das letzte Mal die Bühne betrat. Seitdem ist viel Zeit vergangen, Zeit in welcher sich vor allen Dingen der Frontmann des einstig hochgelobten Quartetts weiterentwickeln konnte. Das Ergebnis: Drei Soloalben, die zweifelsohne nicht an der Genialität Ashcrofts zweifeln ließen. Dennoch hatte niemand mit einer Reunion von „The Verve“, die mit ihrem Album „Urban Hymnes“ und dem Hit „Bittersweet Symphony“ Musikgeschichte schrieben, gerechnet. Die Erwartungshaltung an das jüngst erschienene Album „Forth“ war somit hoch, vielleicht auch etwas zu hoch?
Nun, zumindest – dies sei vorneweg gesagt – können die Briten mit ihrer neusten Platte nicht an die Erfolge des 1997 veröffentlichten zweiten Studioalbums anknüpfen. Dafür fehlen den zehn auf CD gepressten Titeln sowohl Charme, als auch Gefühl und musikalischer Tiefgang. Glaubwürdig zwar singt Ashcroft mit seiner unverwechselbar rauchigen wie auch markanten Stimme inhaltlich über Tod, Trennung und Schmerz, schade aber, dass die dahinplätschernden Rhythmen ebenfalls in eine ähnlich träge Melancholie verfallen. So wirken Songs wie „Numbness“ langatmig, monoton und teilweise einschläfernd; bei anderen Vertretern möchte man glauben, dass die Drogen doch endlich Wirkung zeigen – anders lassen sich einige Textzeilen wie in „Judas“ nicht erklären („Hold me up high, I, I, I, high high high, high, high, high, woohoo“).

Zu viele schwammige Gitarrenriffs, langsame sowie monotone Beats, rasante Tempowechsel und Outros, die oft mehrere Minuten andauern, tragen schließlich ihren Teil zu diesem unverwechselbaren, vor allem aber abwechslungsarmen, Trip bei. Und so nimmt Ashcroft den Musikliebhaber an die Hand und führt ihr knapp eine Stunde durch seine grausame Melancholie. Letzterer wird dabei musikalisch aber kaum berührt. Textlich hingegen bietet die Platte ein hohes Maß an Interpretationsspielraum – ein gefundenes Fressen für Fans des dürren Briten aus Wigan, aus dessen Feder die meisten Songs stammen, langweilig jedoch für den durchschnittlichen Hörer.

Dieser sollte immerhin an Songs wie „Love Is Noise“ und „Rather Be“ gewissen Gefallen finden. Wer „The Verve“ in Bestform erleben möchte greift jedoch besser zur 1997 veröffentlichten Platte „Urban Hymnes“, die musikalisch um Klassen besser ist.

Tracklist

1) Sit and Wonder
2) Love is Noise
3) Rather Be
4) Judas
5) Numbless
6) I See Houses
7) Noise Epic
8) Valium Skies
9) Columbo
10) Appalachian Springs

Offizielle Homepage:
http://www.theverve.co.uk/
 

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