Artikel: Lasset die Spiele beginnen![ Kolumne ]
14.09.2008  |   Klicks: 3370   |   Kommentare: 0   |   Autor: Kawakazee
Lasset die Spiele beginnen!
Es ist wieder soweit! Semesterbeginn mit vielen zukünftigen Anwälten, Forschern, Geisteswissenschaftlern, Medizinern und BWLern. Was auch immer letztere machen.
Es liegt der Duft von Frischfleisch in der Luft! Man erinnert sich an seine eigene Anfangszeit an der Uni. Man stand hilflos vor dem ECUM-Druck-Rückmelde-Allzweckwunder, wie ein Kaninchen vor der Schlange, im Glauben durch ein falschen Klick exmatrikuliert zu werden. Man steht quasi vor einem Spiegel, in der Zeit zurück geworfen, schwelgend in Nostalgie. War das schön damals! Alles neu, man will die Welt verändern! Die Uni als Ort, an dem man erwachsen wird. Endlich die lang ersehnte Selbstständigkeit nach der Schule!
Dabei kann man meistens grob zwei Arten von Studenten beobachten: Die motivierten Durchstarter und die eher lockeren Studiumsspaziergänger. Die Illusionen der beiden Neulinggruppen ist weitgehend verschieden aber dennoch im gleichen Sinne destruktiv und überzogen. Die Einen sehen Uni als Herausforderung, die der Schule ähnelt: „Früher haben wir mehrere Klassenarbeiten in einem Schuljahr geschrieben und ich war gut. Das heißt, ich kann ca. 8 Klausuren in einem Semester schreiben und bin in 2 Jahren frühzeitig mit dem Studium fertig.“ Die Anderen sehen die Uni als riesige, 5 Jahre dauernde Spring Break, voll von Party, Alkohol Ausschweifungen wie auf dem Hofe Caligulas! Frei nach dem Motto „Sex, Drugs and Rock ‚n Roll“ sehen sie die Uni nur als Ort zum Ausschlafen.
Beide Arten von Studenten werden sich meisten jedoch unter dem Schwert des Damokles wiederfinden. Die Einen, weil sie sich über-, die Anderen weil sie die Uni unterschätzen. Man wird sowohl feststellen, dass Uni nicht immer ein Zuckerschlecken ist, als auch, dass man, wenn man irgendwann die Vorstellung hatte den Durchblick zu haben, diesen jetzt überraschenderweise von einer Milchglasscheibe getrübt vorfindet. Es ist nicht alles Gold, was auf die Wage gelegt wird, weil der Mohammed nicht den Berg von einem Elefanten unterscheiden kann und der Spatz auf dem Dach die Taube zur Mücke macht. Macht keinen Sinn? Den wird man im Laufe des Studiums öfter suchen.
Einige mentale Utopien werden schon in der ersten Vorlesung vielleicht nicht zerstört, aber in ihren Grundfesten erschüttert. Wenn sich zum Beispiel ein Dozent den Spaß machen sollte und sich dazu hinreißen lässt die Neuankömmlinge mit „Aaaaaah! Willkommen! Sie sind also die Taxifahrer von morgen!“ zu begrüßen. Soll es geben.
Des Weiteren ist aber zu sagen: Einmal an das Chaos gewöhnt, könnte man ewig studieren. Negative Seiten sind überall vorzufinden. Wichtig ist es aber diese mit positiven aufzuwiegen. Man lernt Menschen kennen. Man lernt zu feiern. Man lernt zu leiden. Und zwischendurch vielleicht etwas Stoff, der einem nach dem Studium in der Arbeitswelt als Wegweiser dienen soll. Es sind Momente, wie die allgemeine Panik in der Gruppe vor Klausuren, das gemeinsame Glücksgefühl nach Klausuren, das Gruppenfieber bei der Notenverkündung was das Unileben ausmacht. Lebe das Studium! Es ist die beste Zeit des Lebens!
 

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