Artikel: Das Waisenhaus[ Film ]
19.02.2008  |   Klicks: 4416   |   Kommentare: 2   |   Autor: Kawakazee
Das Waisenhaus
Grusel, Thriller, Schocker sind passè? Wohl nicht. „Das Waisenhaus“ ist ein spanischer Mysterythriller, der zwar viele Elemente anderer Gruselschocker übernimmt, jedoch durch eine gewisse Vielfalt und sogar Ruhe eine erfrischende Neuerung im Genre dieser Art bietet. Schockmomente sind in diesem Werk sparsam eingesetzt, dafür umso gezielter und unvorhersehbarer. Der Regisseur Juan Antonio Bayona versteht es, die Spannung konstant auf hohem Niveau zu halten. Die Umschwünge innerhalb des Films lassen dabei zunächst keine wirkliche Einordnung in Krimi, Mystery oder Horror zu. Das ist das Element, das diesen Film von anderen seiner Art abhebt. Der Zuschauer wird in Sicherheit gewogen, den Film weiter vorausschauen zu können, wird im nächsten Augenblick jedoch eines Besseren belehrt. Die Geschichte ist nicht wirklich sehr innovativ, was durch die Machart des Filmes jedoch sehr gut ausgeglichen wird.
Die ersten Szenen des Filmes ergeben die Vorgeschichte: Die kleine Waise Laura spielt im Garten des Waisenhauses mit ihren Freunden, wird von der Erzieherin hinein gerufen, nachdem diese eine Pflegefamilie für Laura gefunden hat.
Schnitt.
Jahre später ziehen Laura und ihr Mann Carlos mit ihrem aidskranken Adoptivsohn Simon in das selbe Waisenhaus, mit dem Plan eine Betreuungsstätte für geschädigte Kinder zu eröffnen. Während der Zeit der Renovierung beschäftigt sich Laura zwar viel mit Simon, jedoch erschafft er aus Einsamkeit trotzdem imaginäre Freunde, was die Eltern zunächst für normal halten. Im Laufe der Zeit häufen sich jedoch merkwürdige Zwischenfälle im Haus: Eine ältere Dame taucht auf, deren Identität nicht geklärt werden kann, Simon erfährt auf mysteriöse Weise von seiner Adoption... Alle Vorfälle scheinen in Zusammenhang mit den imaginären Freunden Simons zu stehen. Spielt der Kleine Streiche? Sind übernatürliche Mächte am Werk?
Während der Eröffnungsfeier des Betreuungshauses geraten die liebende Mutter Laura und ihr Sohn Simon in einen Streit, worauf Simon spurlos verschwindet.
Zeit fließt ins Land und die fruchtlosen Versuche der polizeilichen Suche führen Laura zu einem Experten für paranormale Vorkommen. Bei der Untersuchung des Waisenhauses durch ein Medium kommen dabei düstere Geheimnisse über die Vergangenheit des Hauses zu Tage.
Nun beginnt ein Spiel, getrieben von paranormalen Wahrnehmungen und Rationalität. Ist das verschwinden Simons wirklich so mysteriös?

Kinogängern, die sich gerne gruseln und denen etwas anspruchsvollere Art von Horror/ Thriller gefällt sollten sich „Das Waisenhaus“ auf jeden Fall ansehen. Die Wendungen im Film lassen diesen nie langweilig werden und trotz einiger pathetischer Szenen ist Juan Antonio Bayona eine sehr gute Umsetzung gelungen. Er setzt nicht auf plumpe Schockeffekte sondern versteht es Spannung aufzubauen und zu halten. Und das Ende ist eine wahre Überraschung!

Der Kinostart für den bisher noch nicht beworbenen Film ist auf den 14.02.2008 datiert. Diesen Termin sollte man sich merken, da „Das Waisenhaus“ ein durchaus sehenswerter Film ist.

Kurzbewertung:

PRO:
- sehr guter spanisch/ mexikanischer Film ohne Hollywood Top Besetzung
- stilistisch sehr schön arrangiert
- sparsam eingesetzte aber gezielte Schockeffekte
- spannende Atmosphäre
- abwechslungsreiche Wendungen

CONTRA:
- Nicht wirklich neue Story
- Einige Szenen zu pathetisch

Spannung ****
Humor *
Anspruch **


relevante Links:
www.kinos-in-mannheim.de
 
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2 Kommentare zu diesem Artikel
19.02.08, 10:27 Uhr #1 von Urmelinchen
Ich fand den Film toll. Und auch wenn ich größtenteils durch Filme solches Genre abgehärtet bin, gab es einige Momente, in denen ich ziemlich zusammengezuckt bin...
19.02.08, 11:21 Uhr #2 von Le_Chaud
Also ich fand den Film total langweilig. Was war bitte an dem Film gruslig? Ich bin genau ein mal erschrocken.

Also wem The Others gefällt (*gähn*) wird auch dieser Film gefallen (ähnlich gestrickt).
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