Artikel: Dolores O’Riordan [ Musik ]
22.11.2007  |   Klicks: 3613   |   Kommentare: 6   |   Autor: Kawakazee
Dolores O’Riordan
Die Frontfrau der aufgelösten Gruppe „The Cranberries“ als Soloakt? Durchaus! Nach dem Auftritt der Irin war klar, dass sie die zerfallene Combo nicht braucht. Die Sängerin und Songwriterin rockte das Haus mit Altbekanntem und Neuem ihres 2007 erschienen Soloalbums „Are you listening?“
Wie kann man den Auftritt von Dolores O’Riordan beschreiben? Unkonventionell? Überraschend? Beides würde zutreffen und auch das gemischte Publikum der Konzertbesucher erklären: Alle Altersklassen waren vertreten. Vom Girly bis zum langhaarigen Wikinger. Bei dem Auftritt wurden alle Arten von musikalische Bandbreite geboten. Von Balladen über härtere Gitarrenklänge, bis hin zu altbekannten Klasikern ließ Dolores keine Wünsche bezüglich der Musik offen.
Zunächst überraschte die Powerfrau beim Beginn ihres Konzertes: Ohne jegliche Vorgruppe kam sie samt eigener Band pünktlich um 21.30 auf die Bühne. Der Menge wurde augenblicklich klar: Diese Frau braucht keine Vorband!

Die Eröffnung des Konzertes bestand aus dem Song „Human Spirit“, den das musikalische Multitalent eigens auf der Blockflöte begleitete. Schon zu diesem Zeitpunkt war das Publikum mehr als angetan von der Performance der Sängerin. Wofür die meisten Bands ewig brauchen, schaffte Dolores O’Riordan innerhalb der ersten drei Titel: Die Menge sang die Texte aus vollem Hals mit, zeitweilig die Stimme der Sängerin ersetzend. Lag es an der Auswahl der Titel? Wohlmöglich! Manch einer dachte sich, die Show würde nach dem Lied „Zombie“, welches die Künstlerin bereits als dritten Song anstimmte, auf einem hohen Niveau stagnieren. Jedoch weit gefehlt! Diese Frau konnte es sich im weiteren Verlauf leisten, den Klassiker relativ weit zu Beginn gespielt zu haben. So wechselten sich neue Tracks mit Altbekanntem. Jeder Titel ließ dabei Gänsehaut aufkommen, nicht zuletzt dank der charakteristischen, sich teilweise überschlagenden Stimmgewalt, für die Dolores O’Riordan mit den Cranberries bekannt wurde.

Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde hatten die Fans einen Schockmoment, als die Band auf einmal die Bühne verließ. Sollte dies alles gewesen sein? Eine nicht ganze Stunde? Jedoch verließ die Irin nur die Bühne, um einige Minuten zu verschnaufen und nach einer kleinen Pause für eine weitere Stunde zu rocken. Titel wie „Salvation“ und „When we were young“ füllten die zweite Hälfte des Konzertes ohne das Niveau des ersten Parts zu schmälern.
Das einzige Manko des Abends war die Tatsache, dass die Alte Feuerwache recht leer schien. Die Fangemeinde in Mannheim bestand aus wirklichen Anbetern der Cranberries- Frontfrau, jedoch hätte sich die Halle weitaus mehr füllen lassen können. Es hätte sich gelohnt, auch schon deshalb, weil es eins der wenigen Konzerte war, die Dolores O’Riordan in Deutschland gegeben hat.

Link zur Galerie:
http://www.schneckenhof.de/Galerie?imageid=134826&filter=&viewmode=galery
 
6 Kommentare zu diesem Artikel
26.11.07, 09:56 Uhr #1 von Sanitza
Tja, der merkt man, dass der arme Schreiberling weder die Songs kennt (Human Spirit war erst der zweite Song, angefangen hat sie mit Linger), noch bis zum Ende bleiben durfte. Für letzteres vor allem mein Beileid, denn dadurch hast du das beste verpasst... Und Kenntnisse im Bereich der Musikinstumente sind offenbar auch nicht deine Stärke : Das Instrument, das sie bei HS gespielt hat, war keine Blockflöte, sondern eine Tinwhistle - definitiv ein extremer Unterschied!!!
Aber ansonsten echt klasse Artikel! Endlich mal jemand, der ein solches Konzert zu schätzen weiß.
Na und zu den Fotos kann man nichts weiter sagen. Die sind einfach der absolute Hammer!
02.12.07, 16:14 Uhr #2 von Kawakazee
Du hast in dem Sinne Recht, dass ich die Setlist wirklich nicht auswendig gelernt hab. Das ist wohl war. Die Instrumente kenne ich auch nicht wirklich, da ich kein Musiker sonder, wie schon zurecht erkannt, ein Schreiberling bin!
Aber ich denke, es kommt rüber, dass das Konzert sehr gut war. Wobei man auch sagen muss, dass ich vielleicht andere Auffassungen von "dem Besten" habe, wobei ich immer noch keine Ahnung habe, warum ich nicht bis zum Schluss hätte bleiben dürfen....
03.12.07, 14:56 Uhr #3 von Sanitza
"wobei ich immer noch keine Ahnung habe, warum ich nicht bis zum Schluss hätte bleiben dürfen...." - hätte bleiben dürfen? (Zumindest die Fotografen müssen ja nach dem 3 Song immer gehen) Heißt das du durftest bleiben und hast es dennoch nicht getan? Dann zieh ich das Beileid zurück und schüttel nur noch den Kopf...
Das Beste war: Sie hat nach langem Betteln einen bestimmten Song gespielt und hat sich "zur Unterstützung" einen Fan auf die Bühne geholt...


Aber natürlich kann für dich auch was anderes das Beste sein. Das ist eh immer Ansichtssache...
05.12.07, 11:53 Uhr #4 von Kawakazee
Nun ja, ich fand das Konzert im Ganzen sehr gelungen. Da finde ich es schade das Alles auf das Ende zu reduzieren.
11.12.07, 00:11 Uhr #5 von Sanitza
Um Himmels Willen, ich reduziere das Konzert doch nicht auf das Ende! Ich sage nur, dass es für mich der beste Teil war. Und dieser Teil gehört zu einem absolut gelungenen Ganzen.
19.02.08, 21:41 Uhr #6 von cindyboy
Kann Einer von Euch die Setlist hier veröffentlichen?
Besonders das Duett der beiden Damen würde mich sehr interessieren.
Danke!
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