Artikel: Neue Helden braucht der Film | „Kampf der Titanen“ im Kino[ Film ]
09.04.2010  |   Klicks: 3020   |   Kommentare: 2   |   Autor: Polterfarbend
Neue Helden braucht der Film | „Kampf der Titanen“ im Kino
Die actionreiche Verfilmung der griechischen Heldensage stellt das Leben des Perseus dar, der – großgezogen von sterblichen Menschen – erkennt, dass er ein Halbgott ist und mit einigen Soldaten auszieht, um die Stadt Argos vor dem Gott der Unterwelt, Hades, zu retten.
Den „Kampf der Titanen“ gab es schon einmal: Bereits 1981 wurde die Sage um den Halbgott Perseus verfilmt. Das Heldenepos wies für seine Zeit beeindruckende Effekte und Bestien auf, konnte aber hinsichtlich der Handlung nicht wirklich punkten. Ähnlich verhält es sich knapp 30 Jahre später. Spektakuläre Monster, temporeiche Kampfszenen und attraktive Schauspieler lassen die Sage der griechischen Mythologie neu aufleben – wenn auch völlig verfälscht. Dass das Epos weiterhin sehr flach dargestellt wird, dürfte den actionbegeisterten Kinogänger jedoch nicht stören. Denn: „Kampf der Titanen“ ist Popcorn-Kino der Extraklasse, wenn auch trashiger Art.

Als der arme Fischer Spyros den Säugling Perseus aus dem Meer fischt, ahnt er noch nicht, dass er einen Halbgott vor sich hat. Von Menschen aufgezogen, entwickelt sich Perseus zu einem properen jungen Mann, der seine Bestimmung erst nach einem großen Familienunglück erfährt. Die Bürger der Stadt Argos haben den Göttern im Olymp den Krieg erklärt und ziehen somit den Zorn eben dieser auf sich. Der Gott der Unterwelt Hades kann seinen Bruder Zeus davon überzeugen, die Menschen wieder zu Gehorsam und Gottesfurcht zu erziehen und die Stadt mit Katastrophen heimzusuchen.

Perseus Familie kommt bei dem ersten Anschlag Hades‘ um und Perseus schwört den Göttern Rache. Als er in der Stadt Argos in Gewahrsam genommen wird und von der Halbgöttin Io (Gemma Arterton) erfährt, dass er der Sohn Zeus‘ und somit ein Halbgott ist, nimmt er sein Schicksal in die Hand. Um die Stadt Argos vor dem Untergang zu retten und den Tod seiner Familie zu rächen, zieht er mit einer Handvoll mutiger Kämpfer in den Krieg gegen die Götter und ihre furchteinflößenden Kreaturen.

So begegnen die Soldaten um Perseus zähen Riesenskorpionen, der gefürchteten Medusa und allerlei anderen unheimlichen Bestien, die es zu bekämpfen gilt. Hierbei gibt es wahnsinnig spannende und nervenaufreibende Kampfszenen, bei denen das Popcorn nur so in den Mund geschaufelt wird. Doch der Weg des Perseus ist steinig und Hades hat für die endgültige Zerstörung der Stadt Argos noch das ultimative Ass im Ärmel: den Kraken („Lasst den Kraken los!“). Dieser muss besiegt werden, um die Stadt vor ihrem schaurigen Los zu bewahren. Wird der junge Perseus es schaffen? Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Was die Schauspieler angeht, hat der Regisseur Louis Leterrier („Der unglaubliche Hulk“) einen guten Riecher bewiesen. Sam Worthington („Avatar“) spielt den gebeutelten Perseus zwar mit versteinerter Miene, aber dennoch sehr überzeugend und leidenschaftlich. Liam Neeson als Zeus und Ralph Fiennes als sein finsterer Bruder Hades sind perfekt besetzt. Auch Mads Mikkelsen („Dänische Delikatessen“, „Casino Royale“) macht als der erfahrene Soldat Draco eine gute Figur. Das I-Tüpfelchen bildet die Halbgöttin Io, die von Ex-Bond-Girl Gemma Arterton gespielt wird. Die junge Frau ist eine wahre Augenweide und stellt einen angenehmen Gegenpol zu dem Gemetzel dar.

„Kampf der Titanen“ ist ein Actiongenuss mit höchstem Unterhaltungspotential. Zwei Minuspunkte gibt es dennoch. Die Auslegung der griechischen Sage ist teilweise absolut haarsträubend – da werden Figuren der griechischen Mythologie munter miteinander vertauscht sowie ganz neue Geschichten erfunden. Insgesamt orientiert sich „Kampf der Titanen“ nicht wirklich an seiner Vorlage.

Des Weiteren wurde der Film erst im Nachhinein und gegen den Willen des Regisseurs in das 3D-Format konvertiert. Dem Streifen fehlt es dadurch an Tiefenschärfe, in den wahnwitzig schnell geschnittenen Kampfszenen verwischt das Gezeigte und verliert dadurch an Dynamik. Den Aufpreis für die 3D-Version kann man sich also getrost sparen.

Hier der Trailer zum Film:
 
2 Kommentare zu diesem Artikel
09.04.10, 14:43 Uhr #1 von Selbstfinder
Danke für den Hinweis im Bezug auf das 3D-Format! Dann schau ich mir den unter Umständen einfach in 2D an.
09.04.10, 17:02 Uhr #2 von Eofinn
also ganz ehrlich dass oirginal ist auch schon geil !
für die damalige film-zeit.

hab mir überlegt beide filme in kurzer zeit nochmal anzusehen.
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