Artikel: Western Reloaded: Avatar in 3D[ Film ]
21.12.2009  |   Klicks: 5309   |   Kommentare: 13   |   Autor: pdmax
Western Reloaded: Avatar in 3D
Wenn es jemals Popcornkino gab, dann jetzt in Perfektion im Kino Deines Vertraues.
Eigentlich ist „Avatar“ ein Sci-Fi-Spektakel der Superlative. Eigentlich. Doch der wilde Westen lebt Ende 2009 mehr denn je.
Jahrzehnte nach Winnetou und Old Shatterhand ist es Ende 2009 abermals das bewährte Westernschema, dass der Filmbranche neues Leben einhaucht.
Man nehme ein natürliche Landschaft, ein der Natur verbundenes Eingeborenenvolk und die das Idyll aufgrund von Habgier bedrohende, technisch überlegene Volk. Der wilde Westen der Sci-Fi-Neuzeit ist ein Planet namens Pandora, der mit üppiger Pflanzenpracht und Tiervielfalt daher kommt, für Menschen ohne spezielle Maske aber rein recht unwirtliches Gelände ist. Die Ureinwohner sind die sogenannten Na‘vi, menschenähnliche, blaue Kreaturen mit ausgeprägtem Hang zur Natur.
Die modernen Cowboys sind die Ausgesandten der Firma RDA, die auf Pandora einen extrem wertvollen Rohstoff abbaut. Der querschnittsgelähmte Marine Jack Sully heuert bei RDA an, um die Arbeit seines verstorbenen Bruders fortzuführen. Dessen Aufgabe war es, einen Avatar zu steuern. Avatare sind Kreuzungen der einheimischen Na’vi und menschlicher DNS, mittels eines Link kann Jack Sully seinen Avatar kontrollieren und steuern.

Schnell gerät Sully bei seinen Ausflügen auf Pandora in Konflikt mit den divergierenden Interessen innerhalb der RDA. Das ursprünglich als Forschungsprojekt konzipierte Avatar-Programm versucht der Sicherheitschef der Firma, Col. Quaritch für seine militärischen Pläne zur Bekämpfung der Na’vi zu nutzen.
Doch Sully weiß bald nicht mehr nur, welcher Partei bei RDA er sich bei seinem Tun mehr verpflichtet fühlen soll, auch seine generellen Überzeugungen von der Richtigkeit der Vorgehensweise der RDA auf Pandora geraten durch seine Integration im Volk der Omaticaya mehr und mehr ins Wanken.

Zwölf Jahre lang musste die Filmwelt warten auf ein neues Werk von James Cameron. Zwölf Jahre, nach dem der Kanadier triumphal das Schiffskoloss Titanic in den eisigen Tiefen des Ozeans versinken ließ, ist es nun sein neuer Film „Avatar“, der sich Ende des scheidenden Jahrzehnts anschickt, den Erfolg von dem bis dato erfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten, „Titanic“ zu übertreffen. Bestmarken sind Camerons Welt, bescheidene 1,8 Milliarden US-Dollar spielte „Titanic“ ein, da sind die Ansprüche gewaltig.

Doch das jahrelange Warten hat sich gelohnt. „Avatar“ besticht auf allen Ebenen, und schafft das, was Roland Emmerich mit „2012“ versuchte und auf hohem Niveau scheiterte. In den wahrscheinlich kurzweiligsten 161 Minuten der Filmgeschichte zeigt „Avatar“, was Kino 2009 sein kann und wohin die Reise in Zukunft geht. Bildgewaltig inszeniert Cameron auf Pandora eine Landschaft, die in der Filmgeschichte ihresgleichen sucht. Farbenpracht, Liebe zum Detail, die zwei dominierenden Umgebungen Natur vs. Technokratisches RDA-Umfeld, das alles harmonisiert derart perfekt, dass man aus dem Stauen kaum mehr raus kommt. Die Krone setzt diesem Abenteuer aber erst der 3D-Effekt auf, der erstmals sein Geld wirklich mehr als wert ist. Die entstehende Räumlichkeit, verbunden mit einer ungeahnten Konturenschärfe und Plastizität haut einen bei dieser Bildgewalt schlicht aus dem Kinosessel.

Doch kein Film funktioniert über so eine lange Zeit, wenn er nicht auch inhaltlich hohen Ansprüchen gerecht werden würde. Das schon angesprochene Westernschema wird hier in ferner Zukunft, die Handlung spielt 2154, spannend und unterhaltsam inszeniert. Natürlich ist es kein mit Überraschungen gespickter Film, aber die Story ist durchweg gut erzählt und lässt keine Fragen offen.
Bei all der Technik, die in „Avatar“ zum Einsatz kommt und nicht genug gelobt werden kann, darf aber auch der Blick auf die schauspielerische Leistung der Protagonisten nicht vergessen werden. Ex-Marine Jack Sully wird von Sam Worthington großartig gespielt, sein Wandel, optisch wie menschlich, steht sinnbildlich für die Entwicklung des Films, die beiden unterschiedlichen Gesichter verkörpert Worthington hervorragend.
Forschungsleiterin Dr. Grace Augustine wird gespielt von Sigourney Weaver, der die Rolle auf den Leib geschneidert wirkt, etwas befremdlich wirkt sie höchstens in ihren Ausflügen im eigenen Avatar.

Generell ist es so, dass man den verschiedenen, stereotypischen Charakteren ideale Schauspieler zugewiesen hat, die man intuitiv mit den entsprechenden Konnotationen versieht: so gibt Stephen Lang den bösen Macho Col. Quaritch derart finster, dass man kaum umhin kommt, die Abneigung in 3D zu erfassen. Die schrobe Helipilotin konnte da nur Michelle Rodriguez sein, und auch RDA-Chef Selfridge ist mit dem schlitzohrigen Giovanni Ribisi sehr gut besetzt.

Es bleibt eigentlich nicht viel zu sagen, außer das „Avatar“ das Beste ist, was Kino derzeit zu bieten hat. Ob man derartige Filme mag, sei dahingestellt, doch besser gemacht war ein Film in der jüngeren Vergangenheit nicht. „Avatar“ übertrifft in allen Belangen die zu Recht hohen Erwartungen und weiß zu begeistern, applaudierendes Publikum im Kinosaal inbegriffen. Unbedingt anschauen, am besten in 3D!




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13 Kommentare zu diesem Artikel
21.12.09, 16:42 Uhr #1 von rotznase
Bin mal gespannt. Bisher sind ja alle schwer begeistert...
21.12.09, 19:44 Uhr #2 von moe_83
guter film!
21.12.09, 20:42 Uhr #3 von IceCube84
dito!
21.12.09, 21:55 Uhr #4 von Maliblu
8,9 auf imdb. Wenn er noch mehr votes bekommt in den nächsten Wochen, wär er der 7. beste Film ever
21.12.09, 22:03 Uhr #5 von Le_Chaud
Bin gerade vom Film gekommen. Der Hammer! Werde auf jeden Fall nochmal reingehen. Sehr empfehlenswert, allerdings muss man ihn in 3D erlebt haben!
22.12.09, 02:44 Uhr #6 von Chris_Liber
in 3D ist er echt geil! Wirklich sehenswert!
25.12.09, 20:50 Uhr #7 von Neo-Kamui
Visuell mit Abstand das beste, dass ich in den letzten Jahren gesehen habe
26.12.09, 13:12 Uhr #8 von SmartSporty
Kann mich den positiven Kommentaren nur anschließen, der Film ist klasse! Werde auch auf jeden Fall nochmal reingehen. Mein Tipp, unbedingt in 3D erleben!
27.12.09, 12:50 Uhr #9 von Kazuki
War schon zwei mal drin
27.12.09, 20:58 Uhr #10 von Seerious
Der Film ist so abartig geil und setzt definitiv neue Maßstäbe (in 3D)
30.12.09, 19:42 Uhr #11 von jellybell
Hab mittlerweile auch einige nicht so begeisterte Feedbacks gehört, kann ich aber nicht verstehen! Der Film war genial und das Kino bis auf den letzten Platz belegt...
03.01.10, 09:42 Uhr #12 von Shining
Einer der wenigen Filme, die einen die ganze Filmlänge über fesseln Da möchte man doch glatt einen eigenen Avatar und in diese phantastische Welt eintauchen...
03.01.10, 11:23 Uhr #13 von Mr_Pink
Story ist natürlich platt (Pocahontas ) aber nichts destotrotz ein Knallerfilm, vorallem visuell natürlich. 3D ist selbstredend Pflicht, sonst macht das Ganze kein Sinn.

Fand es auch angenehm, dass der 3D Effekt nicht so penetrant eingesetzt wurde sondern sich wunderbar in die ganze Optik eingefügt hat.
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