Artikel: Brüno – Ein Test für guten Geschmack[ Film ]
09.07.2009  |   Klicks: 4405   |   Kommentare: 7   |   Autor: Kawakazee
Brüno – Ein Test für guten Geschmack
Sasha Baron Cohan machte schon als britischer Gansta Rapper „Ali G.“ von sich Reden. Komisch, offensiv, dennoch auch sozialkritisch und manchmal hinterfragend zeigt er als Till Eulenspiegel der neuen Zeit auch fehlgeleitete Einstellungen und fanatische Züge der Gesellschaft auf. Mit Borat verkörperte er einen kasachstanischen Kulturreporter, der sich auf der Suche nach seiner Liebe Pamela Anderson in die USA begibt und dort durch seine Art zu schockieren verstand. Nun geht Cohan mit einem neuen Charakter an den Start: Brüno. Ein östereichischer Lifestyle Reporter. Schonungs- und grenzenlos prescht er über den Grat des Guten Humors und überschreitet diesen mehrmals.
Brüno ist Style. Er moderiert das wichtigste Mode- und Lifestylemagazin im deutschsprachigen Raum. Außer Deutschland. „Funkyzeit“ bringt ihn an die wichtigsten Laufstege der Welt, überall in der ersten Reihe. Brüno, das It- Girl. Doch auch sein Ruhm hat mal ein Ende: Durch einen Faux Pas auf der Mailänder Modewoche stürzt Brüno ab. Er verliert sein Ansehen und letztendlich seinen Job. Auch sein pygmäischer Lebensgefährte verlässt ihn kurz darauf. Doch lässt sich Brüno davon beeindrucken? Nein! Mit übersteigertem Selbstbewusstsein und seinem Assistenten Assistenten reist Brüno nach LA um dort seine große Karriere zu starten.
In LA angekommen sucht sich Brüno zunächst einen Agenten. Oder er versucht es. Doch dank seiner absoluten talentfreiheit nimmt ihn sein Agent erster Wahl erst gar nicht unter seine Fittiche um ihn fallen zu lassen. Doch es scheint aufwärts zu gehen: Ein Sender bietet ihm die Möglichkeit ein Showkonzept vorzustellen. Jedoch stößt dieses eigenwillige Machwerk eher weniger auf gute Reaktionen beim Publikum. Und das trotz Einblendungen seiner frei schwingenden Genitalien. Doch Niederlagen gesteht sich Brüno keinesfalls ein! Beim Versuch, endlich seine wohlverdiente Berühmtheit zu erlangen, scheitert er auch bei seinen Charity- Aktionen, die unter anderem daraus bestehen innerhalb weniger Stunden den nahen Osten zu befrieden.
Letztendlich strauchelt Brüno von einer Katastrophe in die nächste, bekommt jedoch durch einen Geistesblitz die Lösung seiner Probleme: Er muss eine „Hete“ werden. Im Bestreben dieses Zwischenziel zu erreichen findet er sich bei einem homophoben Pfarrer wieder. Und die Geschichte nimmt ihren weiteren Verlauf….

Sasha Baron Cohan nimmt wieder mit Spitzen die Amerikanische Doppelmoral auf die Schippe, wie zum Beispiel im Interview mit Paula Abdul, die sich zwar für Menschenrechte einsetzt, jedoch nur Bruchteile einer Sekunde zögert, bevor sie auf einen als Möbelstück deklarierten mexikanischen Gastarbeiter platz nimmt. Viele tabuisierte Themen werden aufgenommen. Manchmal in obszöner, manchmal in lustiger Art. Aber immer Sasha Baron Cohan Stil.
Letztendlich sollten Kinogänger, die „Borat“ grenzwertig fanden, sich überlegen diesen Film zu sehen. Freunde des derben Humors und der Art des verqueren Britens sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen: Ein Bouquet aus politischer Inkorrektheit, Obszönität und Schenkelklopfern.
In jedem Falle gilt: Parental Advisory "expicit offensiv". Und natürlich: Please, Kids: Don''''t try this at home!


Weitere Infos sind zu finden auf www.kinos-in-mannheim.de
 
Bewertung [1-5]: 4.3 Punkte [16 Stimmen]  
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7 Kommentare zu diesem Artikel
09.07.09, 20:11 Uhr #1 von rotznase
Hast du den in der OV gesehen oder auf Deutsch? Der Film funktioniert ja nicht auf Deutsch oder? Sein Aktzent ist ja meistens der eigentliche Brüller...
09.07.09, 20:48 Uhr #2 von Kawakazee
In Deutsch. Die OV kommt noch! Aber selbst die Übersetzung ist noch derbe. Bei Ali G. It die Übersetzung z.B. Müll.
10.07.09, 10:10 Uhr #3 von Hasiwasi
Grenzwertig
Und gewonnen hast du durch mich auch noch was
10.07.09, 12:10 Uhr #4 von -CubaLibre-
auf deutsch gesehn: total schwuggele und sehr amüsant
bin auf OV und extended version gespannt mit M.Jacko dann!
10.07.09, 23:00 Uhr #5 von Exzessiva
ich denke auch das die OV besser ist, aber ich muss sagen, das dies seit langer zeit der einzige film war, bei dem mein schmunzeln und lachen noch bis nach hause gerreicht hat. Die offensichtliche darstellung der oftmals amerikanischen meinungen über schwule und die doppelmoral der promis, sowie das "schwarze baby als Accessoires"-Thema war einfach nur urkomisch. Wen allerdings homo- wie auch heterosexuelle aktdarstellungen stören oder bruskieren oder wer keine kreisenden genitalien sehen möchte, sollte zu hause bleiben.
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 10.07.09, 23:00 Uhr
12.07.09, 21:17 Uhr #6 von Chico
jaaa der kreisende penis! saulustig...

OV ist dringend pflicht!! die hälfte des films spricht er eh "Deutsch", ein gut zu verstehendes Kauderwelsch zumindest, das synchronisiert einfach nur schlimm klingen muss!
13.07.09, 00:26 Uhr #7 von Andy_Bar
einfach nur geil noch nie sowas schmerzfreies wie den BJ für den Geist von Milli Vanilli gesehen
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